Spätestens seit Beginn der 2010er-Jahre hat China das Thema Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in den Mittelpunkt der Politik gerückt. Dabei wollte das Land auch auf Erfahrungen aus dem Ausland zurückgreifen. Die Idee, bilaterale Ökoparks aufzubauen, Gewerbegebiete, die für eine nachhaltige urbane Entwicklung der Zukunft wegweisend sind, entstand. Das wohl erfolgreichste Beispiel ist der Deutsch-Chinesische Ökopark im Norden des Qingdaoer Neuen Bezirks Westküste. „Öko“ stehe sowohl für Ökonomie als auch für Ökologie, betonte der frühere Vizepräsident des Verwaltungskomitees, Shen Lei, gern gegenüber ausländischen Gästen. Deutsche Normen und Standards zur Grundlage nehmend, entstand im vergangenen Jahrzehnt ein nachhaltiges und umweltfreundliches urbanes Gebiet, in dem Arbeit und Wohnen eine Einheit bilden.
Vor zehn Jahren war es Besuchern kaum vorstellbar, dass die Visionen der Gründer des Ökoparks Wirklichkeit werden: Aus weitem Brachland entstand in nur einem Jahrzehnt eine grüne Oase.
Das Buch "Unser Jahrzehnt: Deutsch-Chinesischer Ökopark", herausgeben vom Verwaltungskomitee des Deutsch-Chinesischen Ökoparks Qingdao unter Leitung des Präsidenten Zhao Shiyu, zeichnet die Entwicklung eindrücklich in Bildern nach. Fotos aus den Anfangsjahren werden dem Heute gegenübergestellt, was die Veränderungen besonders deutlich macht. Ergänzt wird das mit Fakten. So gab es 2012, als mit dem Bau begonnen wurde, in dem Gebiet kaum Straßen. Heute umfasst das Straßennetz mehrere Dutzend Kilometer. Industrieunternehmen? 2012 Fehlanzeige. Heute liegt der industrielle Produktionswert bei 20 Milliarden Yuan. Schulen sind entstanden, Kultur- und Sporteinrichtungen. Rund 20.000 Menschen arbeiten heute im Ökopark, ein großer Teil davon hat sich in der „Oase“ auch niedergelassen.