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Die Gründung des Deutsch-Chinesischen Ökoparks vor zehn Jahren hat dem Engagement deutscher Investoren in Qingdao einen deutlichen Schub verliehen, schätzte der Leiter der Europa-Abteilung im Handelsministerium Mofcom, Zhai Qian, bei einem Gespräch mit der Leitung des Verwaltungskomitees des Ökoparks ein. Geschichte sei Geschichte, sagte er mit Blick auf die deutsche koloniale Vergangenheit in Qingdao. Das habe aber in den Anfangsjahren der chinesischen Öffnung nicht zu konzentrierten Investitionen deutscher Unternehmen geführt, die zunächst die Wirtschaftszentren im Jangtse- und Perlflussdelta im Blick hatten. Seit der Gründung des Ökoparks richte sich der Blick zunehmend auch auf Qingdao. Es sei aber auch gut, dass im Ökopark mit der Ansiedlung namhafter nichtdeutscher Unternehmen ein internationales Umfeld entsteht.
Zhai Qian bezog sich auf die Erläuterungen des Präsidenten des Verwaltungskomitees des Deutsch-Chinesischen Ökoparks, Zhao Shiyu, zur Strategie einer nachhaltigen ökologischen Entwicklung im Gewerbegebiet und sagte, für eine funktionierende Wirtschaft sei ein funktionierendes Ökosystem erforderlich, ein grünes Umfeld sei Teil eines intakten Ökosystems. Beides zusammen mache die Attraktivität des Deutsch-Chinesischen Ökoparks aus.
Zhao Shiyu betonte, dass bei Konzeption und Aufbau des Gewerbegebiets deutsche Erfahrungen beim Zusammenspiel zwischen Urbanisierung und Industrialisierung umgesetzt wurden. Er erwähnte unter anderem das im Ökopark entstehende Modellgebiet einer Schwammstadt, für das Freiburg im Breisgau Vorbild ist, und das Passivhaus-Wohnviertel, mit dem ein eigener Beitrag für das Erreichen der Karbonneutralitäts-Ziele und für einen grünen Fußabdruck geleistet werde. Ein wesentliches Prinzip beim Aufbau des Gewerbegebietes sei, die vorhandene Natur so wenig wie möglich zu verändern und Raum für die Entfaltung von Flora und Fauna zu lassen. So verwies er auf den zunehmenden Bestand von Wildvögeln, die im Ökopark gezählt werden. Gleichzeitig habe sich die Wirtschaftskraft im Gewerbegebiet kontinuierlich erhöht: Seit Baubeginn im Juli 2013 bis Mitte Juni wurden Anlageinvestitionen im Wert von 93 Milliarden Yuan getätigt. Das realisierte Volumen ausländischer Direktinvestitionen beläuft sich auf 1,35 Milliarden US-Dollar. Zehn Fortune-Global-500-Unternehmen haben im Gewerbegebiet 21 Investitionsvorhaben realisiert. Insgesamt haben sich mehr als 4.200 Wirtschaftseinheiten niedergelassen.
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Die Mofcom-Delegation besuchte den Deutsch-Chinesischen Ökopark im Anschluss an den 3. Qingdao Multinational Summit, der am 19. und 20. Juni stattfand. Auf dem Besuchsprogramm standen Gespräche im Genforschungszentrum BGI, bei Haier und im Berufsbildungszentrum Rhein-Köster (Foto).